Lieber Mitstreiter in BW,
selten liest man soviel Unsinn in einem Bericht angeblich aus dem Mund eines Ministerpräsidenten.
Herr Kretschmann scheint überhaupt nicht informiert zu sein über die Folgen eines hohen CO2-Preises für den Strompreis. Das wirft auch ein außerordentlich bedenkliches Bild auf die Berater und die gesamte Energiepolitik in BW und bei den "Grünen".
Denn die "Grünen" sitzen beim Strompreis in der selbst gezimmerten Sackgasse. Um es kurz zu machen:
Selbst wenn die gesamte EEG-Umlage vom Staat übernommen und gezahlt werden würde, irgendwie muss sie dennoch finanziert werden und 35 Mrd p.a. sind immer noch kein Pappenstil.
Doch der Strompreis wird nicht fallen.
Denn stattdessen sorgt der immer weiter steigende CO2-Preis (innerhalb von etwas über 2 Jahren von 5 auf ca. 40 EurotCO2) inhärent für steigende Strompreise, weil der CO2-Preis im Strom mit dem Faktor 0,7 eingepreist wird. Nebeneffekt ist, dass der durch den seit 2 Jahren stark gestiegene CO2 Preis zugleich den Strompreis treibt und dadurch die EEG-Umlage senkt. Doch die Senkung der EEG-Umlage ist ja nur Folge des durch CO2 getriebenen Strompreises. WINDANLAGEN WERDEN ALSO ZWINGEND DURCH DAS EEG und DAS ETS subventioniert.
Das ist die Falle aus der die Grünen nicht mehr herauskommen. Strom kann nicht mehr preiswerter werden, weil CO2 immer teurer werden soll, manche befürchten eine Steigerung bis Ende des Jahres auf 80 bis 100 EurotCO2.
Und diese Konsequenz zu pushen und zu diskutieren erscheint mir wichtig.
Es soll jetzt sehr windig werden.
Letzte Tage lag der Preis an der EEX bei über 50 Euro..Achten Sie mal die nächsten 5 Tage auf den Strompreis. Der starke Wind/Sturm soll ja bis Montag gehen.
Also könnte soviel Windstrom produziert werden, dass am WE die Null sehr nahe kommt, trotz einzupreisender 40 Euro für CO2.
Doch sobald der Wind aufhört steigt der Strompreis wieder usw usw
https://www.merkur.de/politik/kretschmann-dringt-auf-niedrigere-strompreise-zr-90235362.html
Der unsinnigste Satz im Interview ist natürlich der folgende:
"Die Produktion von Windenergie sei inzwischen billiger als Kohlestrom oder Atomstrom aus neuen Kraftwerken."
1.
Wenn es so ist kann das EEG für Neuanlagen umgehend abgeschafft werden.
Herr Kretschmann, wir nehmen Sie beim Wort!
2.
Bei Windstrom sind die Systemkosten massgeblich, weil keine Anlage ohne Infrastruktur Strom liefern kann.
Das EEG liegt derzeit bei 9.6 CentkWh. Hinzu kommen Netzentgelte von etwa 7 CentkWh.
Hinzu kommen die sog. Redispatchkosten von ca 2 CentkWh sowie gewisse CO2-Kosten im Strompreis (das seit 01.01.21 Erdöl und Ergas teurer machende BEHG ist davon völlig unabhängig, soll aber 2021 und 2022 die EEG-Absenkung von 9,6 auf 6,5 CentkWh querfinanzieren, wobei völlig offen ist wie es danach weiter geht.
Die wahre Kosten für Windstrom liegen also bei mindestens 15CentkWh, ggfls. auch bei 20CentWh. Es dürfte kaum teurer gehen, ausser wenn bei Wasserstoff die wahnsinnigen physikalisch unvermeidlichen Umwandlungsverluste hinzu gerechnet werden! Dann dürfte die kWh ca 30 bis 40CentkWh kosten!
Selbst wenn das subventioniert werden sollte. Wer soll diese Subventionen bezahlen?
Vernunftkraft-NRW
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