VERNUNFTKRAFT NRW e.V., Talweg 3, 33178 Borchen
den 22.01.2022
NRW – Ausbauziele Wind von 2%
Sehr geehrte Damen und Herren,
von der Windlobby, als auch von den Medien werden 2% der Fläche der Bundesrepublik bzw. der Länder für eine Nutzung der Windenergie immer gerne als kleiner Punkt dargestellt.
Doch wie sieht die Realität aus?
Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Bei der Berechnung sind wir von der Annahme ausgegangen, dass aus Gründen einer ausreichenden Windausbeute nur 5 WEA auf 1 km² errichtet werden können. Bei der neuesten Generation von WEA wird dies eher weniger, da nach den Maschinengutachten der Hersteller, so wie den Turbulenzgutachten ein Mindestabstand von 500 Meter, und bei neueren WEA sogar mehr als 800 Meter voneinander eingehalten werden muss, da die Anlagen ansonsten den extremen Turbulenzen (Wirbelschleppen) durch den Wind ausgesetzt sind und Schaden nehmen könnten.
Wie der Ausarbeitung zu entnehmen ist, sind wir schon heute bei einer Nutzung von mehr als 2% der Fläche in NRW.
Wie der Ausarbeitung zu entnehmen ist, sind wir schon heute bei einer Nutzung von mehr als 2% der Fläche in NRW.
Nur am Rande erwähnt werden hier die weltweiten Umweltschäden, die bei der Produktion der Rotoren alleine durch die Verwendung des leichten Balsaholzes entstehen. Pro WEA werden hier mehr als 15 Kubikmeter dieses Holzes verbaut, bei dessen Gewinnung mehrere Quadratkilometer Regenwald abgeholzt werden müssen. Das ist weder nachhaltig, noch dient es dem Klimaschutz.
Auch das Thema Mikroplastik wird hier nur erwähnt. Nach europäischen Studien und mehrerer Gutachten entweichen pro Windkraftanlage durch Abrieb (Erosion) mehr als 60 kg in die Umwelt mit der Folge einer erheblichen Kontamination des Bodens, oft auch von landwirtschaftlichen Flächen.
Nach aktuellen Berechnungen über die Stromproduktion moderner WEA können sogar Anlagen in NRW zurückgebaut werden, um notwendige Abstände zur Wohnbebauung und zu ökologisch wertvollen Flächen einzuhalten. Dies ergibt sich aus Studien, bzw. auch aus einem Gutachten „Stellungnahme 17/3979“ vor der Landtag NRW, in dem klar dargelegt wird,dass nach einer Studie des Energiewirtschaftlichen Institutes an der Universität Köln ein Abstand zur Wohnbebauung unter 1400 Meter nicht notwendig ist, um den Anteil der Stromproduktion zur Energiewende durch WKA bis 2050 zu erfüllen. Mit modernen WKA in Höhen von 250 – 300 Meter kann eine deutlich höhere Ausbeute – Energie - erwirtschaftet werden. (Prof. Horst Bendix, „Windernte in 300 Meter Höhe“ in Erneuerbare Energien).
Die Formel lautet:
Doppelte Windgeschwindigkeit = achtfacher Ertrag
Dreifache Windgeschwindigkeit = 27-facher Ertrag
Es ist jedoch nicht verwunderlich, das die Windlobby, die mittlerweile einen enormen Einfluß auf die Politik geltend macht, wegen der enormen Gewinnmöglichkeiten bei der Projektierung und dem Betrieb einen weiteren Ausbau für Windanlagen fordert. Auch nach den Änderungen des EEG müssen die Bürger diese Profite über die Stromrechnung oder als Steuerzahler bezahlen.
Die folgenden Grafiken machen auch dem Laien deutlich, dass ein weiterer Zubau durch WKA nicht zielführend ist. Es handelt sich hier um volatilen Strom, der uns nur in 20-30% des Jahres ausreichend zur Verfügung steht.
Graphik 2 zeigt, dass die Stromproduktion aus WKA teilweise > 50% der benötigten Energiemenge erreichen kann, dies ist jedoch eher selten der Fall.
Wie sieht es nun beim Vergleich der benötigten Flächen mit anderen Energiequelle aus?
Die Grafik (www.dual-fluid.de) zeigt anschaulich den extrem hohen Flächenverbrauch der Windenergie, der hauptverantwortlich für alle Konflikte mit Mensch und Natur ist.
Wir dürfen uns auch in Hinblick auf den Klimawandel innovativen neuen Technologien nicht verschließen. Wir alle haben einen doppelten Schutzauftrag: Die Erde vor zu großer Erwärmung zu schützen und gleichzeitig den Artenverlust/Rückgang der Biodiversität zu stoppen.
Wir dürfen den nächsten Generationen nicht eine Welt hinterlassen, in der Landschaftsschutz, Naturschutz, Schutz der Artenvielfalt auf dem Altar des Klimaschutzes durch alleinige Verwendung Erneuerbarer Energien geopfert werden. Klimaschutz, Umweltschutz, Erhalt der Biodiversität sind globale Themen und müssen mit gleicher Priorität behandelt werden.
Klimaschutz, Biodiversität und soziale Gerechtigkeit müssen zusammengedacht werden, fordern der Weltbiodiversitätsrat IPBES und der Weltklimarat IPCC 2021.
Mit freundlichen Grüßen
VERNUNFTKRAFT NRW e.V.
i.A. Volker Tschischke, Vorstand