Leserbriefantwort zum Leserbrief von Frau Regina Sauer „Windräder sind nicht sehr laut“ vom
23.05.2023
Ist Dazulernen unerwünscht? Sollten wir alle zeitlebens einem einzigen Diktum folgen? So jedenfalls
kann man Frau Sauers Leserbrief verstehen.
Muss man per se die Kerntechnologie verteufeln? Sind Windkraftlobbyisten bessere als
Kernkraftlobbyisten? Darf man nicht hinterfragen, warum der ach so gefährliche Atommüll seit
Jahrzehnten oberirdisch gelagert wird und dies keinen schert?
Die in Entwicklung befindliche Kernkraftwerke der IV. Generation, wie der Dual Fluid Reaktor, sind
vom Konstruktionsprinzip sicher und können nicht überkritisch werden. Sie erlöschen bei Ausfall aller
Kontrollsysteme von selbst und nutzen den Atommüll als Energiequelle. Der verbleibende Restmüll
ist weitgehend abgereichert und kann ohne Risiko gelagert werden.
Das abgeschaltete AKW Neckarwestheim II war das bisher modernste und sicherste AKW der Welt
und lieferte bedarfsgerecht 4 mal so viel Strom wie alle wetterabhängigen Windräder im Land. Nun
verstromen wir Kohle, importieren Atomstrom und holen Fracking Gas mit dieselgetriebenen
Schiffen aus den USA.
Die Energieerzeugung mit Wind, dem am wenigsten Energiedichten Medium, führt zu einer
gewaltigen Materialschlacht und Naturzerstörung. Für eine Anlage der 6 MW-Klasse, wie die Enercon
E-126, benötigt man ca. 3.500 Tonnen Stahl, Beton, Gusseisen, Verbundmaterial und Kupfer. Allein
3.500 Tonnen Material werden für das Fundament benötigt. Das Gesamtgewicht beträgt also 7.000
Tonnen. Auch der tropische Regenwald wird nicht verschont. Eine WEA benötigt für die Rotorblätter
incl. Verschnitt ca. 150 Balsaholz-Bäume.
Da die Produktion von Strom durch Wind- und PV-Anlagen vom Wetter abhängig ist, benötigt man
zusätzlich eine ständig verfügbare, konventionelle und damit regelbare Doppelstruktur von
Kraftwerken. Dies führt zwangsläufig zu den höchsten Energiepreisen der Welt und zerstört die
Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft. Von Lärm und gefährdeten Vogelarten können Anwohner
von solchen „Monstern“ ein Lied singen. Vernünftiger wäre es, die Kernkraftwerke weiter laufen zu
lassen, und neue Konzepte hierzu massiv zu unterstützen.
Gerti Stiefel
https://www.swp.de/baden-wuerttemberg/trendwende-bei-der-windenergie-in-baden-
wuerttemberg-der-wind-hat-sich-gedreht-_-400-windkraftanlagen-aktuell-in-der-pipeline-
70695781.html
nachfolgend mein Leserbrief zu dem Artikel „Kretschmann verkündet Trendwende für Windenergie“
in der NWZ vom 23.05.2023, mit der Bitte um Veröffentlichung:
Die Absicht des MP Kretschmann und der Grünen, über 400 Windräder in BW zu errichten, von
denen 100 bereits genehmigt sind, ist kein Grund zum Jubeln. Der soeben geschasste Herr Graichen
sagte bereits vor 10 Jahren in einem Zeitinterview: "Wir haben uns geirrt bei der Energiewende.
Nicht in ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen Windräder und Solaranlagen,
die Deutschland baut, leisten nicht das, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten
gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen werden, die schlimmste Quelle von
Treibhausgasen. Doch das tun sie nicht." Wenn das so ist, und sogar die Grünen es wissen, warum
wird dann die unsinnige Energiewende weiter betrieben? Warum werden per „Notverordnung“, von
Wirtschaftsminister Habeck und Umweltministerin Lemke Landschafts- und Artenschutz ausgehebelt,erkämpfte Mindestabstände von Windrädern zu Wohnbauten eliminiert, die
Umweltverträglichkeitsprüfung außer Kraft gesetzt, Bürgerrechte ausgehebelt, gestrichen? Wer
profitiert davon?
Jedes Windrad braucht ein Backup. Diese zerstörerische Politik trifft uns alle. Um es deutlich zu
sagen: der wetterabhängige Zufallsstrom von Windräder und Solaranlagen ist nicht nur absolut
wertlos, jede so erzeugte Kilowattstunde richtet einen volkswirtschaftlichen Schaden an. Das Klima
kann man nicht retten und schon gar nicht durch Windräder. Aber unsere Umwelt wird durch
Windräder zerstört. Jedes Windrad erschlägt pro Jahr mindestens einen Greifvogel und mehrere
andere Vögel, etliche Fledermäuse und vernichtet 40 kg Insekten. Und wenn es im Wald steht, hat es
über 1 ha Wald zerstört. Und von den Menschen, die das Pech haben, im Umkreis von weniger als
drei Kilometer von einem Windrad leben zu müssen, werden viele durch den pulsierenden Infraschall
der Maschinen erheblich belästigt. Etliche erleiden Gesundheitsschäden. Wer sich also über ein
neues Windrad freut, billigt die sinnlose Zerstörung unserer Natur, Lebensqualität und Wirtschaft.
https://www.elektroniknet.de/smarter-world/smart-energy/wir-haben-uns-geirrt-bei-der-
energiewende.115470.html
Ewald Nägele
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei mein Leserbrief zu o. g. NWZ-Artikel mit der Bitte um baldige
Veröffentlichung:
Eine rotierende Masse von 60 Tonnen bringt man nicht so einfach zum Stillstand. Wenn man sich mit
der Funktionsweise dieser Antikollisionssysteme zur Minimierung von Vogelschlagopfern an
Windkraftanlagen beschäftigt stellt man fest, dass diese einen sich mit Arbeitsdrehzahl drehenden
Rotor in der kurzen Zeit zwischen Erkennung des Vogels und dessen Auftreffen auf die Rotorfläche
nicht vollständig zum Stehen bringen können, sondern nur bis zum sogenannten „Trudelbetrieb“
abbremsen. Das bedeutet, dass der Rotor sich immer noch dreht, jedoch mit einer Geschwindigkeit
die für die Stromerzeugung nicht ausreichend ist. Die Wahrscheinlichkeit dass der Vogel vom Rotor
getroffen wird wird so zwar verringert, ein Unfall aber keineswegs ausgeschlossen.
Bei schönem Wetter und guten Sichtverhältnissen mag die Kombination aus Radar,
Kameraerkennung und künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildverarbeitung funktionieren. Wie sieht es
aber bei ungünstigen Witterungsverhältnissen (Regen, Nebel, unterschiedlich starker Bewölkung,
Blendwirkung der Sonne) oder auch bei für das Erkennungssystem ungünstigem Anflugprofil aus?
Kameraauswertungen scheitern in der Praxis oft am Kontrast und an der Pixelgröße. Der
Rechenaufwand ist erheblich und die KI ist in der Bewertung meist auf menschliche Hilfe angewiesen.
Wer überwacht ob diese Technik die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt?
Des weiteren ist zu berücksichtigen, daß eine Windkraftanlage, die ständig abgeschaltet und wieder
angefahren wird, einem höheren Verschleiß unterliegt, was sich beim Betreiber durch höhere Kosten
bemerkbar macht. Befremdlich wirkt in diesem Zusammenhang, dass die Politik bereits im Sinne der
Unternehmen ein Maximum an zumutbaren Abschaltzeiten festgelegt hat, um deren
Verdienstausfall zu begrenzen.
Zugunsten des Profits dürfen dann doch etliche Individuen erschlagen werden.
Michael Paul,
Börtlingen
Sehr geehrte Damen und Herrn der NWZ Redaktion
anbei mein Leserbriefantwort zum Leserbrief „Nicht noch mehr verstrahlte Brennstäbe“ von Regina Sauer in der NWZ vom Samstag, 10. Juni 2023.Ich bitte Sie diesen zeitnah zu veröffentlichen . Vielen Dank
Ja, Frau Sauer, wenn man sich mit Kerntechnik nicht beschäftigt, dann zieht man seine Fehlschlüsse.
Wenn man Brennstäbe nicht in Kernkraftwerke verwendet, wobei sie an Strahlung verlieren, dann
strahlen sie ewig. Deshalb ist es ja Sinn und Zweck, diese so weit wie möglich „abzubrennen“.
Kernkraftwerke der Generation IV könnten die Brennstäbe weiter nutzen und würden geringe
Mengen leicht zu entsorgenden Abfall hinterlassen. Durch die weitere Nutzung der Brennstäbe wäre
für 200 Jahre ausreichend Strom und Energie vorhanden. Ich kann verstehen, wenn man in seiner
Jugend den Film „Die Wolke“ gesehen hat, dass man vor Allem, was mit Strahlung zu tun hat, Angst
bekommt. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass der Durchschnittsmensch mit 4000 Zerfälle pro
Sekunde ebenfalls ein Strahler ist und Strahlung ist ein Teil des Lebens, sonst wäre die Erde ein toter
Planet. Strahlung kann sogar gesundheitsfördernd wirken, wie die Radonbäder in den Stollen von
Bad Gastein. Die Anwendungen sind erwiesen und es gibt etliche Heilbäder dazu. Vielleicht würde
eine Vorlesung in Kernphysik helfen, um die Angst zu nehmen. Um nicht noch mehr
Umweltzerstörung zu betreiben, durch den Eingriff in die natürlichen Energiekreisläufe und
Ressourcen, mit Solarfelder, Batteriespeicher und Windgeneratoren, aber auch Energiepflanzen,
braucht es energiedichte Energieträger. Weltweit liefern alle Agri-PV Anlagen 14 Gigawatt (GW) bei
einen Flächenbedarf von circa 14 000 Hektar. Ein mittelgroßes Kernkraftwerk erzeugt 1,5 GW mit
einem Flächenbedarf von 100 Hektar. 7 Kernkraftwerke könnten alle Agri-PV Anlagen der Welt
ersetzen. Neckarwestheim II lieferte viermal so viel Strom wie alle 800 Rotoren in Baden-
Württemberg. Das Ziel sollte sein, die Kernbindungskräfte sicher nutzen zu können. Dies würde die
Materialschlacht um Energie mit all den negativen Folgen für unseren Planeten vermeiden helfen.
Deshalb ist es wichtig, Kernforschung zu betreiben.
Gerti Stiefel
Birenbach
------------------------------------------
Pragmatische Natur
Zur Windkraftpolitik der NRW-Landesregierung:
Gutachten weisen Windvorrangzonen im Sauerland,
Münsterland, Höxter und Detmold aus, um dort die geforderten 1000 Anlagen der
Politiker zu bauen. Was auf uns zukommt, sieht man, wenn man die Bundesstraße
aus Paderborn Richtung Bad Driburg oder warburg fährt,
wo, das hängt natürlich von der Akzeptanz der Betroffenen ab. Keine Anlagen in
wohnortnähe, wehe, der Nabu klagt wegen ein paar Vögel. Mensch und Natur
werden gegeneinander ausgespielt. wo sind hier die Gutachter, die bescheinigen, dass
im ökologischen System Wälder, Seen, Moore und Meere das Klima regulieren.
So wird das Klima geschützt vor Investoren, die ökonomische
Interessen haben. So dürfen Verwaltungen die 1000 Anlagen, die Lebensraum vernichten, per Bundesimissionsschutzgesetz nicht mehr genehmigen. Politiker und
Investoren, die privat ihren Wald aufforsten, aber dienstlich 1000 Windkraftanlagen
genehmigen, wo Platz ist, handeln verantwortungslos.
Lassen wir grün gewaschene Politiker und Branchen weiterhin so agieren, wird die Natur pragmatisch und entsprechend ihrer Kreisläufe reagieren.
Dumm gelaufen, Krone der Schöpfung!
Cordula Geringswald
33178 Borchen
---------------------------------------------
Geld aus dem Spiel
Zur Energiewende
■ „Aktenzeichen XY“ berichtete
kürzlich von einem Fall, in dem ein
Windkraftprojektierer einen großen
Windpark in Kroatien bauen wollte
und dabei von seinem Investor um
eine hohe Summe betrogen wurde.
Das gesamte Projekt scheiterte und
zum Schluss steht er zusammen mit
seinem kroatischen Geschäftspart-
ner vor Ort auf den Wiesen und sagt:
„Das hat auch was Gutes - die Zie-
gen und die Schafe, die können jetzt
bleiben.“ Eine tiefschürfende Er-
kenntnis und gleichzeitig ein Punkt,
über den er sich bis dahin vermut-
lich überhaupt keine Gedanken ge-
macht hatte. Genau das ist sympto-
matisch für den Windkraftausbau
auch hierzulande: Weil hohe Ge-
winne in Aussicht stehen, macht sich
niemand Gedanken um die Natur
und die Menschen, die nah dran
wohnen. Im Gegenteil, sie gelten als
Verhinderer und der Gesetzgeber
nimmt ihnen alle Rechte, damit sie
sich nicht mehr wehren können. Die
Lehre aus diesem Fall: Das Geld muss
erst aus dem Spiel sein, damit die
Menschen wieder klar denken kön-
nen und das wirklich Wichtige im Le-
ben sehen. Um diesen Windkraft-
projektierer muss man sich übri-
gens keine Sorgen machen, denn er
wird den Verlust sicher beim nächs-
ten Projekt kompensieren und da-
bei auch die Ziegen und Schafe ganz
schnell wieder vergessen.
Ralf-Peter Fietz
33104 Paderborn
Windkraft-Ausbau: Soll das gute Nachricht sein?
Windrad-Genehmigungen: NRW vorn.
Es liest sich so, als sei die Genehmigung von 51 neuen Anlagen
in Südwestfalen (22 davon allein im HSK) eine gute Nachricht. Ich frage mich: für wen? Für unsere Böden,
die in 51 Fällen großflächig versiegelt werden? Für unsere Fauna, die sich in 51 Fällen einer Fledermaus- und Greifvogeltötungsanlage entgegensieht?
Für unsere Dorfgemeinschaften, die in 51 weiteren Fällen in Profiteure und Leidtragende gespalten werden und langfristig Schaden nehmen? (...)
Bestimmt aber für die finanziellen Profiteure des Ausbaus, deren Lobbyverband LEE zwar (in dieser Zeitung, die Red.) nie als solcher bezeichnet wird, dessen Anliegen aber immer prominent und meist mit wenig Gegendarstellung platziert werden.
Christoph Geschwinder, Marsberg
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen