Meldung zum "Windflächenbedarfsgesetz", zum Stand am
10.6.2022
Der Entwurf des Gesetzes ist noch nicht vom BMWK
freigegeben, wurde nur „aus der Politik an die Medien
durchgestochen“, weswegen wir den Text immer noch nicht haben
und nicht inhaltlich kommentieren können.
Aber mit zunehmender Verzweiflung beobachten wir, wie die
Medien sich schon wieder überschlagen und mit Zahlen hantieren,
die wer weiß woher kommen.
Minister Habeck hat also nicht nur mehr oder weniger
bewusst gezielt Infos streuen lassen, um den ersten Hype schon
mal abzukochen, sondern er hat offensichtlich für die nächste
Woche erfolgende eine recht selektive Länder- und
Verbändebeteiligung und nur eine Kenntnis-Frist von 24 Stunden
vorgesehen. Ganz wie er bereits bei seiner PK am 11.1.2022
erklärte, die Menschen würden diese ganzen Verfahren ja doch
alle nicht verstehen und er will eher inoffizielle Gespräche
führen – so auf Küchentisch-Niveau im kleinen Kreis.
Vernunftkraft NRW e.V. schließt sich hiermit der
Presseerklärung von Vernunftkraft Schleswig Holstein an und
unterstützt ausdrücklich das Veto aus dem
Bundesfinanzministerium gegen den Versuch, das Gesetz in einer
Nacht- und Nebel-Aktion durchzuwinken.
Hier die Pressemitteilung von SLH
Presseerklärung 10.06.2022
FDP-Ministerium schützt die demokratischen Verfahren
bei der Gesetzgebung
Wenn Bundesgesetze ohne ausreichende Beteiligung von
Ländern und Verbänden erlassen werden, nähern wir uns
chinesischen Verhältnissen an.
Vernunftkraft Schleswig-Holstein begrüßt das vom FDP-geführten
Justizministerium eingelegte Veto zu dem vom
Bundeswirtschaftsministerium geplanten
Windflächenbedarfsgesetz.
Der Justizminister hat Recht, wenn er trotz aller, von
Wirtschaftsminister Habeck gewünschten Beschleunigung auf das
Einhalten grundlegender demokratischer Normen im
Gesetzgebungsverfahren besteht.
„Bundesgesetze, die so weitreichend nicht nur in die
Kompetenzen der Länder, sondern auch in die Lebensverhältnisse
der Bürger eingreifen, dürfen nicht in Quasi-Nacht- und
Nebelaktionen vorgelegt und eingeführt werden.
Die Menschen im Land könnten den Eindruck gewinnen, das Gesetz
sei kein Windflächenbedarfs- sondern ein
Windflächendurchwinkgesetz.“, warnt Dr. Susanne Kirchhof,
Vorsitzende von Vernunftkraft Schleswig-Holstein, „Eine
angemessene Zeit zur Beteiligung der Länder und Verbände ist
eine Grundlage unserer Demokratie und letztlich auch eine
Absicherung der Bundesregierung vor Rechtsunsicherheiten beim
Gesetzgebungsverfahren.“
Vernunftkraft Schleswig-Holstein erwartet vom
Bundeswirtschaftsminister jetzt und auch zukünftig bei allen
Gesetzgebungsverfahren die Öffentlichkeit so offiziell und
umfänglich einzubinden, wie es unsere Demokratie vorsieht.
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