Donnerstag, 26. August 2021

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“

 Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
 
sie kündigen in der Sonntagsausgabe der FAS  bei einem Wahlsieg ein Planungsbeschleunigungspaket binnen 100 Tagen an
 


Zitat:
 

„Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) will im Falle eines Sieges bei der
 
Bundestagswahl in den ersten hundert Tagen seiner Amtszeit ein
 
Planungsbeschleunigungspaket vorlegen, zu dem auch ein „Fast-Track-
 
Genehmigungsverfahren“ gehören soll. Dieses Vorhaben werde er „zuallererst
 
anpacken“, sagte Laschet der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Um
 
Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren und international nicht abgehängt
 
zu werden, müsse man in Deutschland „schneller planen, genehmigen und
 
umsetzen“ können.  

 
 

Dafür müsse zunächst das Verbandsklagerecht beschränkt werden, sagte Laschet der Zeitung. Außerdem sollten gerichtliche Klagen nur jenen möglich sein, die auch am Verwaltungsverfahren beteiligt gewesen seien. Das sei heute nicht so. „Sie können klagen, obwohl Sie im ganzen langen Verfahren zuvor nie Bedenken geäußert haben“, kritisierte der Unionspolitiker. Hier sei eine europarechtskonforme Neuregelung nötig. Ohne solche Schritte könnten Großprojekte wie die Energiewende „nie zum Erfolg werden“, warnte Laschet. Das beschleunigte Verfahren solle unter anderem für Stromtrassen, Windräder und Bahnstrecken gelten sowie für Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum, sagte er der „FAS“. „Dies nützt den Menschen unmittelbar: schnellere
 
Bauzeiten, schnelleres Internet im ländlichen Raum, schnellere Bahnverbindungen.“
Soweit es um Genehmigungsverfahren bei Windanlagen geht werden vom Bundesverband Windenergie und anderen nicht belastbare Zahlen in Umlauf gebracht,. So wird behauptet, dass Genehmigungsverfahren für Windnlagen sechs Jahre (Min ister Olaf Scholz) oder sogar sieben Jahre (DR. Markus Krebber, RWE) dauerten.
 

Diese Zahlen können wir nicht bestätigen.
 

Schon das InvestitionsBeschlG hat Anwohnern viele Rechte genommen: Es gibt nur noch eine gerichtliche Instanz, das Widerspruchsverfahren ist abgeschafft, fast kein Eilverfahren ist mehr möglich usw
 


Im Beschleunigungsverfahren könnte eine Windanlage schon heute nach 6 Monaten genehmigt werden. Für Windanlagen braucht es deshalb gar keinen „Fast-Track“. Den gibt es schon jetzt. Der Durchschnitt der Genehmigungen liegt dennoch bei 2 bis 3 Jahren. Uns ist in ganz Deutschland kein Genehmigungsverfahren bekannt, das 6 oder 7 Jahre gedauert hat. Warum also dauern manche Verfahren etwas länger bzw länger als 6 Monate. Hier eine Liste der wesentlichen Ursachen:
 
 
1.
 Die Projektierer legen unvollständige Unterlagen vor. Sehr häufig sind die Unterlagen – aus
 unserer Sicht vorsätzlich - fehlerhaft.
 

2  
 Die Projektierer wollen besonders nah an die Wohnbebauung, also unter 1000m Abstand.
 Dann sind Probleme intendiert. Zudem sind damit enteignungsgleiche Eingriffe in das Eigentum der Anwohner verbunden. Wenn Betroffene ihre Heimat gegen Braunkohletagebaue verteidigen dürfen so gilt das nicht weniger für Betroffene deren Heimat durch Windindustrieanlagen zerstört werden soll.  
 

3.  
 Die Projektierer wollen in Schutzgebieten bauen. Schon 25% aller Windanlagen stehen in
 Schutzgebieten. Das ist mit dem Schutzanspruch für 30% aller Gebiete zum Schutz der
 Biodiversität im Rahmen des EU Vorschriften unvereinbar. Dazu läuft bereits ein
 Verletzungsverfahren der EU gegen die Bundesrepublik Deutschland.  
 Das EU-Recht fordert zahlreihe Rücksichtnahmen auf die Natur und die Bevölkerung.
 Immer mehr EU-Recht ist nicht umgesetzt oder wird nicht beachtet
 

4.  
 Komplexe Vorbelastungen durch immer häufiger schon existierende Windanlagen oder
 andere Lärm- und Schallquellen. Je mehr Windanlagen errichtet werden, desto dichter
 stehen sie und desto häufiger kommt es zu rechtlichen Herausforderungen durch
 Vorbelastungen.
 

5.  
 Windanlagen schränken immer häufiger andere Gebietsplanungen von Kommunen ein,
 sowohl Gewerbe – wie auch Wohngebiete. Beide werden aber dringend gebraucht.
 

6.
 Windanlagen sind heute industrielle Großanlagen mit 260m und mehr Gesamthöhe. Solche
 Großanlagen bedürfen umfassender und vertiefender Planungen und Prüfungen.
 

7.
 Die Personalausdünnung bei den Genehmigungsbehörden hat dramatische Auswirkungen
 auf die Verfahren. Diese Verantwortung und Ursache ist öffentlich zu machen.
 
 
8.
 Bitte bedenken Sie die Rechtsweggarantie gem. Art 20 GG.
 Der singuläre Fall „Corona“ sollte singulär bleiben.
 

9.
Nach Meinung von unabhängigen Energiefachleuten ist eine Stromversorgung allein auf
 Basis von Wind- und Solarstrom nicht sicher, In jedem Monat- so zeigen die Daten der
 Bundeszetzagentur- gibt es leider 5-6 Tage, an denen Sonnen und Wind fast keinen Beitrag
 zur Stromversorgung leisten. Durch immer komplexeres Strommangement zur Erhaltung der
 Netzstabilität wird dazu die Stromkosten weiter verteuern, wenn Kern und Kohlekraftwerke
 abgeschaltet sind.
 

10.
 Bisher werden 70 % des Primärenergiebedarfs aus dem Ausland impostiert. Wenn die
 eigenen Energie-Ressourcen in Deutschland abgeschaltet werden, wird noch mehr Energie
 importiet werden müssen,  Dazu ist Nord Stream 2 ein  Teil der Lösung. Oder wozu sonst ist
 diese Leitung gegen die USA und NGO durchgesetzt worden?  
 
Bitte bedenken Sie diesen Teil Ihrer Verlautbarung. Wir empfehlen, dass Sie wie bisher als Ministerpräsident in NRW auch als CDU Vorsitzender und Kanzlerkandidat  den Wählerinnen und Wählern Wege aufzeigen, die technologisch, ökologisch und ökonomisch realisiebar sind.
 
Volker Tschischke

Sonntag, 22. August 2021

Wieviel Zappelstrom verträgt das Netz

 Ein Vortrag von Prof. Sinn

https://www.youtube.com/watch?v=rV_0uHP3BDY

 Münchner Seminar, 18.12.2017 www.ifo.de/de/w/7GwZaVJ8 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts a.D. 

Dienstag, 17. August 2021

Industriebetriebe kurzzeitig vom Stromnetz genommen

niza. Frankfurt Am vergangenen Samstag fuhr die Stromerzeugung in Deutschland wieder einmal Achterbahn. Wie üblich an sonnenverwöhnten Tagen im August, speisten Solaranlagen tagsüber kräftig ins Netz ein. Doch in Richtung Abend änderte sich das Bild, und zwar schlagartig: Lieferte die Photovoltaik von 13 bis 14 Uhr noch mehr als 30 000 Megawattstunden und damit so viel wie kein anderer Energieträger, schrumpfte die Einspeisung zwischen 19 und 20 Uhr auf weniger als 3000 Megawattstunden zusammen. Für das Stromnetz blieb das nicht folgenlos: Weil die Nachfrage in den Abend hinein praktisch unverändert bei rund 50 000 Megawattstunden verharrte, mussten Reserven wie Pumpspeicher aktiviert werden. Braunkohlekraftwerke liefen auf Hochtouren, auch wurde vermehrt Strom importiert. 

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Donnerstag, 5. August 2021

Landtag verabschiedet neues Gesetz zum Ausbau der Windindustrie

  betrifft auch Haaren.

Kein neuer Windindustriestandort im Kreis Paderborn mehr nötig

LEE NRW bestätigt Aussage der Bürgerinitiativen im Paderborner Land

Bereits seit mehreren Jahren verweisen die Bürgerinitiativen, ihre Regionalbündnisse und zuletzt ihr Landesverband Vernunftkraft NRW e.V. auf die enorme Leistungssteigerung, die die modernen Windindustrieanlagen inzwischen aufweisen. In der Anhörung des Bauausschusses Ende Mai im Düsseldorfer Landtag forderte der Sachverständige der CDU Landtagsfraktion, der Fürstenberger Hubertus Nolte, zu einem Paradigmenwechsel beim Ausbau der Windstromerzeugung auf: Mehr Leistung statt mehr Anlagen. Volker Tschischke von Vernunftkraft NRW unterstrich diese Forderung ebenfalls und schilderte noch einmal die Eindrücke und Belastungen durch die WKA vor Ort im Paderborner Land in der Sitzung vor dem Landtag.

In dieser Woche meldete sich der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW zu Wort und bestätigte die Aussage des Sachverständigen. ,,Die Anlagen sind nicht nur leistungsstärker, sondern auch effizienter geworden: Dank höherer Türme und optimierter Rotorblätter „ernten" sie heute mehr Windenergie aus der angeströmten Rotorfläche. An einem mittleren Binnenlandstandort produziert eine Windenergieanlage mittlerweile rund zehn Mal so viel sauberen Strom wie noch zur Jahrtausendwende" (LEE NRW, Hintergrundpapier zur Studie „Volllaststunden von Windenergieanlagen", 23.07.2021). Grundlage ist eine Studie der WindGuard im Auftrag der Lobbyverbände LEE und BWE, deren Ergebnis bereits seit Ende 2020 vorliegt, aber jetzt erst bekannt gemacht wurde.

Im Kreis Paderborn stehen ab 2021 eine Vielzahl von Repoweringprojekten an, hier werden viele Altanlagen, die nun aus der Förderung fallen, durch neue ersetzt. Positive Beispiele sind die Vorhaben bei Elisenhof und am Attler Ort zwischen Etteln und Ebbinghausen. Am Attler Ort sollen 13 Neuanlagen gebaut werden, die 30 Altanlagen ersetzten, bei Elisenhof ersetzten 2 Neuanlagen 9 alte. In beiden Fällen ist mit einer Verdoppelung der Windstromproduktion zu rechnen.

Hubertus Nolte rechnet damit, dass sich allein mit dem Repowern von Altanlagen an konfliktfreien und - armen Standorten in den kommenden Jahren die Stromproduktion aus Windenergie im Kreis Paderborn nahezu verdoppeln, wenn nicht gar verdreifachen wird.