Freitag, 29. März 2019

„Konstruktives Treffen“ und „Diskussion auf Augenhöhe“

hieß es nach einem Wirbel von Äußerungen im Vorfeld

Minister Prof. Pinkwart traf sich am 27.03.2019 in Bad Wünnenberg
mit dem Regionalbündnis-Windvernunft e.V. der Bürgerinitiativen

Über 100 schriftliche Anfragen zur Teilnahme - Alle lokalen Medien präsent.

Im Ergebnis erlebten wir einen nachdenklichen Minister, der zugeben musste, dass auch mal das Maß voll sein kann und dass für die Umsetzung der Energiewende vor Ort die locker formulierten Vorgaben aus Düsseldorf überhaupt nicht helfen, eher im Gegenteil.

Die Diskussionsrunde der Bürgerinitiativen mit Minister Pinkwart war seit Monaten geplant, aber der Termin stand erst 2 Wochen vorher so verbindlich fest, dass formell eingeladen werden konnte. Aber daraufhin hatten wir über 100 schriftliche Anfragen zur Teilnahme! Und natürlich waren Zeitungen und Fernsehen auch da.

Das Regionalbündnis Windvernunft e.V. mit 30 Vertretern der angeschlossenen Bürgerinitiativen wollte von der Landesregierung wissen, wie sich die im LEP (Landes-Entwicklungsplan NRW) genannten Vorgaben vor Ort machbar und rechtssicher umsetzen lassen. Denn planen und beschließen kann man viel, aber letztlich entscheiden die Gerichte. Das haben alle Beteiligten in unseren Kommunen leidvoll erfahren müssen. Über viele Jahre hatte sich das Engagement der Bürger in den Kommunen als nur „sogenannte“ Bürgerbeteiligung herausgestellt. Ebenso klagten die Bürgermeister, mit denen sich der Minister vorher ebenfalls getroffen hatte, über ihre wirkungslose „sogenannte“ Planungshoheit.


Minister Pinkwart war sichtlich überrascht, keine Protestversammlungen vorzufinden, aber klare Worte zu hören und mit konkreten aktuellen Beispielen konfrontiert zu sein, die belegen, was in der Praxis schiefläuft und mehr als schwierig ist vor Ort.
Beispielsweise
- wenn eine Vorrangzone mit Abstandsregelung entspr. LEP doch wieder beim OVG landet,
- wenn Repowering eine Hintertür ist, damit große Anlagen Belastungen für die Anwohner bringen dürfen, die früher am Standort absolut ungesetzlich waren,
- wenn sogar Windräder genehmigt werden, die wg. Artenschutz nur im Winter laufen und nur Subvention „erwirtschaften“,
- wenn demnächst unsere Wälder gemäß LEP mit lauter einzelfallgenehmigten Windrädern bestückt werden dürfen.

Die beiden Veranstaltungen zusammen haben hoffentlich bewirkt, dass die Landesregierung im fernen Düsseldorf begreift, was Sache ist bei Windenergie in OWL.
Der Paderborner Landtagsabgeordnete B. Hoppe-Biermeyer hatte beide Treffen koordiniert. Hier auch der Bericht des WDR-Fernsehens:
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr-aktuell/video-pinkwart-bei-windkraftbetreibern-100.html

Auf unserer anstehenden Jahreshauptversammlung werden wir uns ausführlich mit dem Treffen beschäftigen müssen.

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