Offener Brief 15.3.2024
Sehr geehrter Herr Bgm. Dreier,
sehr geehrte Frau Warnecke,
mit der Bitte um Weiterleitung an die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion und an den Rat der Stadt Paderborn,
in der Sitzungsvorlage-Nr. 0088/24 empfehlen Sie dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion „der vorgestellten Vorgehensweise in Bezug auf Flächen für die Windenergie zuzustimmen und die Verwaltung mit der Einleitung entsprechender Bauleitplanverfahren zu beauftragen.“
Sie wollen also offensichtlich eine freiwillige Positivplanung auf drei Arealen in Paderborn parallel zur Planung der Bezirksregierung zum jetzigen Zeitpunkt in Paderborn angehen. Das bedeutet, Sie wollen
freiwillig nicht privilegierte Anlagen zum Nachteil der Bürger besonders in Benhausen zulassen! (siehe Anlage „Folie Workshop…"). Das ist anders, als bei der Entwicklung des 146. FNP, wo Sie mit dem Druck und der Alternativlosigkeit der Planung auf Basis des gerichtlich gekippten 125.FNP und der
anzustrebenden Rechtssicherheit argumentierten!
Warum also, was veranlasst Sie JETZT dazu?
Wäre es nicht besser und angesagt, auch mal Rücksicht auf die Bürger und die Natur zu nehmen und jede freiwillige Erweiterung der Windkraftflächen abzulehnen?
Laut Sitzungsvorlage ist der Auslöser für den Bereich "Im Knick", dass in Benhausen jemand seine Wohnnutzung aufgeben will - um dann vermutlich von der Windkraft persönlichen zu profitieren, wenn sein Grundstück zur Windvorrangfläche umdefiniert wird. Es gibt sehr wohl Hinweise, dass es so ist. Wer besitzt diese Grundstücke denn aktuell? Und wer hat die Anträge für die Windräder bereits in der Schublade?
Sicher, die letzte Frage werden Sie wie gewohnt mangels Zuständigkeit von sich weisen, genauso wie Ihnen immer schon egal sein konnte, welche Höhe und Lautstärke die Bauwerke auf den von Ihnen geplanten Flächen im Endeffekt haben werden.
Und wenn es so ist, wer schützt uns davor, dass solche Fälle Schule machen?
Schauen Sie bitte einmal auf die anliegenden Zahlen, die just vor drei Tagen von der Bezirksregierung
Detmold veröffentlicht wurden. Daraus wird klar, wie stark der Kreis Paderborn allein durch den Teilplan
Wind aus Detmold zusätzlich belastet werden soll (Anlage).
Wir kommen mit dem Ziel von 5.900ha (+ 200ha, die von der Bez.Reg. nicht übernommen wurden) auf
4,9% der Bruttofläche des Kreises
.
Allein das ist doch schon eine Katastrophe für unsere Heimat!
Vorgabe bundesweit ist 1,8% und für NRW 2,1% !!
Muss man da freiwillig noch was draufsetzen? Warum?
Wir haben unseren Beitrag längst übererfüllt, während andere Landstriche in NRW (zum Glück) verschont geblieben sind, und während dort die Politik auch weiterhin restriktiv standhaft ist.
Unser Appell daher: eröffnen Sie keine Positivplanungen zusätzlich zur sowieso schon bestehenden
und kommenden hohen Belastung durch Windräder in der Stadt und im Kreis Paderborn !
Mit freundlichen Grüßen,
Ralf-Peter Fietz
Regionalsprecher Paderborner Land
Vernunftkraft NRW e.V.