Wieder einmal zeigt eine schwere Havarie
einer Windkraftanlage, dass diese Form der Energiegewinnung nicht nur keinen
Nutzen für unsere CO2-Bilanz hat - kein konventionelles Kraftwerk konnte
bislang dadurch abgeschaltet werden - sondern durchaus eine Gefährdung von
Mensch, Tier und Umwelt darstellt.
In einem aktuellen Video, das die Havarie der
E-115 am 8. März 2018 in Borchen-Etteln zeigt, ist gut erkennbar, wie Partikel
und Staub explosionsartig in einer großen Wolke die Umgebung kontaminieren. Millionen
Glasfaserpartikel in allen Größen verpesten in einem Umkreis von 800m die
Felder und Wiesen, die weitere landwirtschaftliche Nutzung ist fraglich.
Heiner Brinkmann mit Teilen der Rotorblätter in über 500m Entfernung: |
Interview mit
Heiner Brinkmann vom Regionalbündnis Windvernunft https://youtu.be/VEyfl_HmGco
Ebenso fraglich ist die Reaktion des
zukünftigen Betreibers WestfalenWind und Bauherr ENERCON, die unmittelbar nach
der Havarie schon von "menschlichem Versagen" sprachen, in der Presse
den Vorfall herunterspielten und mit einem Auto verglichen, bei dem vergessen
wurde, die Handbremse anzuziehen. Nach Anordnung des Kreises Paderborn als Genehmigungs-
und Aufsichtsbehörde muss die Untersuchung durch einen unabhängigen Gutachter
erfolgen. Wie immer stellt sich die Frage der Unabhängigkeit des Gutachters,
zumal auch der Kreis Paderborn selbst Anlagen des gleichen Typs betreibt und
mehr als 40 dieser Anlagen im Kreisgebiet genehmigt hat. Welche Konsequenzen
hätte dann wohl ein technischer Defekt? Eine dann notwendige Stilllegung der
Anlagen bis zur endgültigen Klärung ist wohl weder im Interesse der Behörde,
noch im Interesse von WestfalenWind und ENERCON, lediglich die Anwohner und die
Natur würden profitieren.
Zudem wurde in direkter Nachbarschaft der
havarierten Anlage in dieser Woche ein Mäusebussard als weiteres Schlagopfer
einer Windkraftanlage gefunden.
Im Regionalbündnis Windvernunft bündeln sich 13
Bürgerinitiativen im Raum Ostwestfalen-Lippe für eine sozialverträgliche
Nutzung der Windenergie.