Hier gibt es eine Liste mit Unfällen von Windindustrieanlagen (Störfallregister von Vernunftkraft e.V.)
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1DNyVOhFnY0O654xlZoRbqW-3XT-5Sluhsj8oqYpN5vg/pub?output=pdf
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Landesverband NRW der Bürgerinitiativen für vernünftige Energiepolitik
Hier gibt es eine Liste mit Unfällen von Windindustrieanlagen (Störfallregister von Vernunftkraft e.V.)
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Landesverband Erneuerbare Energien greift CDU-Landtagsabgeordnete aus Kreis Paderborn an
Paderborn (WB/mba) - von WESTFALEN-BLATT 7.1.2021
In einem offenen Brief übt der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) scharfe Kritik am neuen Gesetzentwurf der NRW-Landesregierung zum Ausbau der Windkraft. Wie berichtet, sieht der Entwurf vor, dass Windräder in NRW künftig einen Mindestabstand von 1000 Metern zur Wohnbebauung haben sollen, wenn dort zehn und mehr Wohnhäuser zusammenstehen.
Sollte der Gesetzesentwurf umgesetzt werden, könnten nach Einschätzung des Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) im Hochstift bald weitere Windkraftanlagen entstehen.
Insbesondere werden die drei heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Bernhard Hoppe-Biermeyer, Daniel Sieveke und Matthias Goeken in dem offenen Brief angegriffen, weil sie zu Weihnachten eine „unfrohe Botschaft“ verkündet hätten. Nach Angaben des Windkraft-Lobbyverbandes sei die vom Land vorgesehene Abstandsregelung zu Windenergieanlagen eine „neue Schikane gegen den Ausbau der Windenergie in NRW“. Die geplante Abstandsregelung von 1000 Metern zur Wohnbebauung trage dazu bei, „den Ausbau der Windenergie und damit die Energiewende in einigen Regionen von NRW“ auszubremsen. Diese Gefahr sei umso größer, wenn die Abstandsregelung sogar für Kleinsiedlungen mit zehn Häusern gelten solle, schreibt der LEE, der in dem Brief unter anderem auf das Ergebnis einer eigenen repräsentativen Umfrage verweist. Demnach gebe es auch in Gebieten mit bereits hoher Windenergiedichte eine hohe Akzeptanz für die Windkraftnutzung. Viele Bürger im Kreis Paderborn seien stolz darauf, bei der Windstromerzeugung an der Spitze in NRW zu stehen und in der bislang einzigen „100-Prozent-Region“ des Landes zu leben, schreibt der LEE.
Ein Forschungsprojekt der Universität Halle-Wittenberg komme zudem zu dem Ergebnis, dass für die Akzeptanz von Windrädern Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger „und unmittelbare finanzielle Vorteile vor Ort“ entscheidend seien – und nicht der größtmögliche Abstand. Goeken, Hoppe-Biermeyer und Sieveke bewegten sich mit „ihrer Positionierung zur Windenergie also außerhalb einer wissenschaftlich seriösen Diskussion und handeln gegen die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger“. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) werfen die Briefunterzeichner Jürgen Wrona, Kerstin Haarmann und Daniel Saage (alle Kreis Paderborn) vor, Zugeständnisse an Hardliner in ihrer Fraktion und an „Anti-Windkraft-Ideologen in der Landesregierung“ gemacht zu haben.
Für das Hochstift könnten die neuen Pläne sogar noch mehr Windkraftanlagen bedeuten, schreibt der LEE. Wenn NRW die Ausbauziele der Windkraft erreichen wolle, werde der Druck auf ländliche Räume ohne Streubesiedlung wie die Kreise Höxter und Paderborn „noch zunehmen“.
Hier der Artikel des Westfalenblatt
Dazu ein Leserbrief eines betroffenen Bürgers (WV- 31.1.2021)
Sehr geehrte Kerstin Haarmann, Daniel Saage und Jürgen Wrona, worüber regen Sie sich eigentlich auf? Es gibt keine Anti-Windkraft-Ideologen, die gegen die Windkraft im Allgemeinen und gegen jedes einzelne Windrad sind. Aber es gibt durchaus in ihrer Lebensqualität und Gesundheit geschädigte Bürger, denen man einen Windpark fast in den Garten gebaut hat. Diese sind natürlich in der Minderheit, das stimmt, jedoch sind es trotzdem nicht wenige. Ja genau, diese Menschen sind ebenfalls „Hardliner“, und zwar in Bezug auf das Leben in Ihren Häusern und Gärten unter dem Einfluss der Windparks.
Sie selbst haben sicherlich kein Windrad in 1000m oder weniger Entfernung von Ihrem eigenen Wohnhaus, stattdessen regen Sie sich evtl. über den bellenden Hund Ihres Nachbarn auf. Damit gehören Sie zu der Mehrheit, die nicht betroffen ist und schweigt oder sogar „stolz darauf ist, bei der Windstromerzeugung an der Spitze in NRW zu stehen“. Nun, wir wissen ja, wer diese „repräsentative“ Umfrage aus 08/2020 in Auftrag gegeben hat, bei der nur 1.000 zufällig ausgewählte Personen aus den 14,2 Mio. Wahlberechtigen (also 0,007%) in ganz NRW telefonisch befragt wurden, also zum größten Teil solche, die von der Nähe zur Windkraft überhaupt nicht betroffen sind.
Kein Mensch hat es gern, wenn er permanent seiner Ruhe beraubt wird! Ist das eigentlich so schwer zu verstehen? Will das nicht in Ihre Köpfe? Sie machen den Menschen „dieser Minderheit“ ihr Leben schwer mit einer Windkraft, die zu nahe am Wohnhaus liegt. Und dann wundern und beschweren Sie sich noch über deren Protest und stellen genau diese Menschen an den Pranger, Verhinderer der Energiewende zu sein. Verkehrte Welt!
Welche Motivation treibt Sie eigentlich, den Gesetzesentwurf aus NRW in dieser Schärfe zu kritisieren? Ist es wirklich die Sorge, dass die Energiewende in NRW ausgebremst wird? Diese Sorge ist nicht berechtigt, hat das Land doch geprüft, ob die Ausbauziele bei der Windenergie in NRW auch mit dem 1000-Meter-Abstand eingehalten werden können. Oder ist es eher die Sorge darum, dass die Gewinnkurve der Windenergieerzeuger einen leichten Knick nehmen könnte? Wenden Sie sich mit Ihrer Kritik doch zuerst einmal an das Land Bayern, wo der gesetzliche Abstand von Windrädern zur Wohnbebauung das 10-fache der Höhe eines Windrad beträgt, das sind heutzutage 2.000 – 2.500m.
Ich jedenfalls danke Ministerin Scharrenbach und den Abgeordneten für diesen Gesetzesentwurf und hoffe, dass er genau so verabschiedet wird. So kann man Akzeptanz erzeugen, nicht durch „unmittelbare finanzielle Vorteile vor Ort“!
Ralf-Peter Fietz
Ortsheimatpfleger von Marienloh
Red.:
Zum LEE: https://www.lee-nrw.de/ueber-uns/
Vorstand: https://www.lee-nrw.de/vorstand/
Wir sind die Energiewende-Macher in Nordrhein-Westfalen. Wir stehen für
den landesweiten Ausbau aller Formen regenerativer Energien. Von Wind-,
Solar- und Bioenergie über Wasserkraft bis hin zu Geothermie: Gemeinsam
bilden wir die starke Stimme der Erneuerbaren Energien in NRW. Wir sind
kleine und große Unternehmen, Vereine und Initiativen und auch
engagierte Bürger: Uns alle verbindet unser konsequenter Einsatz für
eine erfolgreiche Energiewende: Wir sind der LEE NRW.
https://l.facebook.com/l.php?u=https%3A%2F%2Fwww.radiolippe.de%2Fnachrichten%2Flippe%2Fdetailansicht%2Fgrossflaechiger-stromausfall-in-blomberg.html%3Ffbclid%3DIwAR1Rv3XBdZwq1qyXzsR0rSu5O1HnA_WEcayE2hfVnc7Y6t31yVjcAViqhRA&h=AT1v6nvtDmadX95AJ74k38-6jfEzCh4YD65Mx7KAw43qDWIs-ONubG9KXbIwMwAh64eud-a5t8Ru8_Q6OiqiHFlTtJejfz9ZeD228dy4BEHeye2cnUHwTHivsyJzZshA4YvST9S51oOTknhWzjL1&__tn__=%2CmH-R&c[0]=AT0oRmlPXWBuvFvAAnPbWaYwPZP7Tj7wRvZYrew0FHjztIRJTusZ1_eH_MLvkHLy5wi4lKjDCkARHaGn5bIiwZVwoMX-eaO2I55NK-HYU7_3Ukq_Fyf0ke7_SgfpOGYKAfLuJd4JPCJsfkSLBSbrcFG-PvPVledmJpPrZAses8j1zQT75jPgXnvVUZoZAXgbIigF9oIjZg3jSvXnbQ
In Blomberg gab es in der vergangenen Nacht (11.01. + 12.01.2021) einen ordentlichen Stromausfall. Weil es einen Fehler im Haupt-Umspannwerk gab, war fast ganz Blomberg betroffen.
Nach ein paar Minuten sei der Strom in zwei Dritteln der Haushalte aber schon wieder da gewesen. Nach einer Stunde funktionierten Steckdosen und Lichtschalter dann überall wieder, hieß es auf Nachfrage vom Versorger Westfalen Weser Energie.
Dass so große Teile einer Stadt von einem Stromausfall betroffen sind, ist eher ungewöhnlich.
Woran es in diesem Fall lag, konnte beim Versorger noch keiner sagen (Stand 14.30. Uhr)
am Freitag, 8. Januar 2020, "wegen der Kälte (-4°C)"!
"Bitte vermeiden Sie Handyaufladungen von 07:00 bis 13:00 Uhr und von 18:30 bis 20:30 Uhr"
Entsprechend den Wettervorhersagen für Freitag, 8. Januar hatte der staatliche Stromnetzbetreiber RTE am Vortag gewarnt, der landesweite Stromverbrauch könne an die Belastungsgrenze kommen. Deshalb waren alle Franzosen aufgefordert, am Freitag noch etwas mehr Strom zu sparen als sonst. Und dafür wurden Tipps gegeben wie z.B. "Wenn jeder Haushalt 1 Glühbirne weniger anschalten würde, könnten landesweit 600MW eingespart werden." Oder in den Spitzenstunden bitte keine Handys aufzuladen! So könne jeder helfen, partiellen Stromabschaltungen vorzubeugen!
Hier die Pressemitteilung:
https://assets.rte-france.com/prod/public/2021-01/CP_RTE%20incite%20les%20Fran%C3%A7ais%20reduire%20leur%20consommation%20electricite.pdf
https://www.rte-france.com/
Hier ein Screenshot der Vorhersage-Website für Stromabschaltungen:
Hier ein Screenshot aus den Tipps zur Vermeidung von Stromverbrauch zu den kritischen Stunden:
Handys nicht aufladen!
https://www.monecowatt.fr/ecogestes/
Die Ausgangssperre und die viele Homeoffice-Arbeit wg. COVID-19 haben ohnehin zu erhöhtem Stromverbrauch im Privatbereich geführt. Die hohen Stromrechnungen werden viele Leute erschrecken.
https://www.francetvinfo.fr/economie/energie/confinement-la-flambee-des-factures-d-electricite-en-plein-hiver_4228701.html
In Frankreich ist das Risiko nicht neu, dass regional und zeitweise der Strom abgeschaltet werden muß. Man kann sich durch eine App warnen lassen. Hier ein Screenshot, der für die App wirbt:
23. Dezember 2020
Ministerin Scharrenbach und Minister Pinkwart:
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat eine Verbände-anhörung über einen Gesetzentwurf eingeleitet, mit dem die Abstände von Windenergieanlagen gesetzlich geregelt werden sollen. Damit macht die Landesregierung Nordrhein-Westfalen von einer neu geschaffenen Länderöffnungsklausel im Baugesetzbuch Gebrauch, für die sie sich im Rahmen einer Bundesratsinitiative 2018 stark gemacht hat.
Der Gesetzentwurf der Landesregierung Nordrhein-Westfalen sieht einen Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohngebäuden in Gebieten mit Bebauungsplänen und innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile vor, sofern dort Wohngebäude nicht nur ausnahmsweise zulässig sind. Des Weiteren wird für den Außenbereich der Tatbestand der „vorhandenen Wohnbebauung von einigem Gewicht“ eingeführt, der mit mindestens zehn Wohngebäuden definiert wird. Der Mindestabstand von Windkraftanlagen zu diesen Gebieten soll künftig 1.000 Meter betragen. Für Anlagen, die über eine Baugenehmigung verfügen, aber noch nicht errichtet sind, soll genauso wie für vollständig vorliegende Bauanträge ein Bestandsschutz gelten.
„Wind braucht Kraft: Mit dem vorliegenden Entwurf schafft die Landesregierung den Ausgleich zwischen dem weiteren Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen und den Bedürfnissen der Bevölkerung. Insbesondere in den Regionen, in denen die Anlagenhäufigkeit und die Anlagendichte viele Bürger auf die Barrikaden getrieben haben, soll das Regelwerk zu mehr Klarheit beitragen. Zugleich schafft die Regelung Rechtssicherheit für die Anlagenbetreiber: Die Windkraft leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgungsstrategie in Nordrhein-Westfalen und ist neben anderen Erneuerbaren Energien ein Baustein für das Gelingen der Energiewende“, erläutert Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung.
Energie- und Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Zukünftig gilt ein Mindestabstand von 1.000 Metern ab zehn zusammenstehenden Wohnhäusern. Im Ergebnis ist dies wirkungsgleich zu den bisherigen 1.500 Metern, die jedoch lediglich zu reinen und allgemeinen Wohngebieten einzuhalten waren. Gleichzeitig bleibt es bei den ambitionierten Zielen der Energieversorgungsstrategie für Nordrhein-Westfalen: Für die Windenergie machen wir einen Zubau von 10,5 Gigawatt möglich und schützen dabei mehr Anwohner durch angemessene Abstände zu den Anlagen!“
Die Landesregierung hat sich zudem auf weitere Maßnahmen für das Gelingen der Energiewende verständigt. Dafür wird im kommenden Jahr insbesondere das Repowering im Fokus stehen, um bundesgesetzliche Änderungen im Hinblick auf beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren zu erwirken. Ferner soll zur Harmonisierung von Abstandsvorschriften für Windenergieanlagen der Landesentwicklungsplan überprüft werden und im Bereich der Erneuerbaren Energien naturverträglich weiterentwickelt werden.
Nordrhein-Westfalen belegt beim Ausbau der Windenergie in diesem Jahr den Spitzenplatz: In keinem anderen Bundesland wurden 2020 an Land nach vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie so viele Windenergieanlagen errichtet wie in Nordrhein-Westfalen: Zwischen Januar und Dezember 2020 (Stand: 21.12.2020) wurden hier deutschlandweit die meisten Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 285 Megawatt in Betrieb genommen. Deutschlandweit belief sich der Ausbau auf 1295 Megawatt.
Kontakt
MINISTERIUM
Pressestelle des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie
Tel.: 0211 61772-143
E-Mail: presse@mwide.nrw.de
Kreis Paderborn. Das Land Nordrhein-Westfalen regelt in einem Gesetzentwurf die Mindestabstände zu Windenergieanlagen neu und nutzt damit die Länderöffnungsklausel des Bundes. In Zukunft gilt ein Mindestabstand von 1000 Metern. Damit macht das Land von der Maximalvorgabe des Bundes Gebrauch. Es wären auch kleinere Mindestabstände als 1000 Meter möglich gewesen.
CDU und FDP im Land hatten sich 2017 in ihrem Koalitionsvertrag auf einen Mindestabstand von 1500 Metern zu reinen und allgemeinen Wohngebieten verständigt und diesen Abstand auch in den Landesentwicklungsplan (LEP) aufgenommen. Um einen Ausgleich für die „scheinbar verlorenen 500 Meter“ zu schaffen, hat das Land nun im Baurecht aber den Bereich deutlich ausgedehnt, zu dem der Mindestabstand gelten soll. Neben den allgemeinen und reinen Wohngebieten sind jetzt auch dörfliche Strukturen und im Außenbereich zusammenhängende Bebauungen mit mindestens zehn Wohngebäuden geschützt. Der Abstand bemisst sich von der Mitte des Mastfußes bis zum nächstgelegenen Wohngebäude, das zulässigerweise errichtet wurde oder errichtet werden kann. Und noch in einem anderen Punkt weicht der Gesetzentwurf von Ministerin Ina Scharrenbach vom Koalitionsvertrag ab, es gibt keine Sonderregelung fürs Repowering, also den Austausch älterer Windenergielagen gegen neuere. Auch fürs Repowering gelten die 1000 Meter wie bei einem Neubau.
„Kleinere Mindestabstände fürs Repowering hätten zur Folge, dass die Regionen, die ohnehin schon am stärksten belastet sind, in Zukunft einen noch größeren Anteil beim Windkraftausbau hätten verkraften müssen“, ist der heimische CDU-Landesabgeordnete Bernhard Hoppe-Biermeyer (Paderborn-Land) froh, dass die Paderborner Sicht in den Gesetzentwurf aufgenommen wurde, denn Lichtenau, Bad Wünnenberg und Paderborn sind die drei Kommunen mit der meisten Windkraft in ganz Nordrhein Westfalen. „Es ging bei diesem Gesetzentwurf auch darum, die Akzeptanz für die Windenergie zu erhöhen. Wenn in Düsseldorf über Windenergie gesprochen wurde, dann immer auch über den Kreis Paderborn, weil der Ausbau hier übertrieben wurde. Das hat der Akzeptanz und dem Ausbau insgesamt geschadet. Weil jetzt auch die älteren Dorfbereiche und der Außenbereich besser geschützt sind, kann das der Akzeptanz nur gut tun“, ergänzt Bernhard Hoppe-Biermeyer.
„Diese klare und einheitliche Regelung beim Neubau und beim Repowering von Anlagen schafft endlich Rechtssicherheit für die Städte und Gemeinden bei der Aufstellung von Flächennutzungsplänen, die von Investoren zuletzt immer wieder erfolgreich beklagt wurden“, hebt der Paderborner CDU-Landtagsabgeordnete Daniel Sieveke das Interesse der Kommunen hervor. „Neue Flächennutzungspläne kosten Geld und erfordern personelle Ressourcen in den Verwaltungen, ganz abgesehen vom Aufwand für die juristischen Auseinandersetzungen. Das können wir uns mit der neuen Regelung in Zukunft zu einem großen Teil sparen“, macht der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Daniel Sieveke deutlich.
Dem Argument, dass mit der neuen Regelung die ambitionierten Ziele der Landesregierung für die Energiewende nicht zu schaffen seien, widerspricht Matthias Goeken, CDU-Landtagsabgeordneter aus dem benachbarten Kreis Höxter. „Um die Nennleistung der 3500 Windenergieanlagen in ganz Nordrhein-Westfalen in den nächsten zehn Jahren zu verdoppeln, müssen gerade einmal 1000 neue Anlagen neu gebaut werden, also genauso viele wie aktuell im ganzen Regierungsbezirk Detmold stehen. Das ist doch zu schaffen. Und die müssen ja nun wirklich nicht alle bei uns gebaut werden“, erklärt Matthias Goeken. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass moderne Windenergielagen bei gleicher Nennleistung einen höheren Energieertrag erreichen, weil sie auch bei schwachen Winden und mit verbesserter Technik arbeiten.
Soweit der Pressetext der CDU
Dazu einen Textauszug aus dem Gestezentwurf:
In Nordrhein-Westfalen sind 3.708 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 5.937
Megawatt installiert (Quelle: LANUV, Energie-atlas Nordrhein-Westfalen, 2019). Die
Windenergieanlagen sind dabei wie folgt verteilt:
• Regierungsbezirk Detmold: 1.005 WEA (Anteil 27,1 % am Gesamtanlagenbe-
stand)
• Regierungsbezirk Münster: 951 (Anteil 25,6 %)
• Regierungsbezirk Köln: 656 (Anteil 17,7 %)
• Regierungsbezirk Arnsberg: 523 (Anteil 14,1 %)
• Regierungsbezirk Düsseldorf: 324 (Anteil 8,7 %)
• Regionalverband Ruhr: 249 (Anteil 6,7 %)
Nimmt man eine Betrachtung auf Kreisebene in Bezug auf die Verteilung der Wind-
energieanlagen vor, so zeigen sich verschiedene Windenergie-Schwerpunkte in Nord-
rhein-Westfalen:
• Paderborn (980 MW), Steinfurt (545 MW) und Borken (541 MW) sind die Kreise
mit der größten installierten Leistung, während
• Lichtenau (306 MW), Bad Wünnenberg (235 MW) und Paderborn (154 MW) die
Gemeinden mit der größten installierten Leistung sind.
Energiepolitische Realitätsverweigerung
Im Wirtschaftsteil der F.A.Z. berichten Sie, dass die Grünen-Che-
fin Annalena Baerbock gegenüber Wirtschaftsminister Peter
Altmaier (CDU) wegen dessen Energiepolitik Vorwürfe erhebt
(„Das ist Realitätsverweigerung“, F.A.Z. vom 3. November). Das
fordert mich zu einer Stellungnahme heraus: Realitätsverweige-
rung ist in Bezug auf die Energiefrage nicht nur beim Wirt-
schaftsminister, sondern in weiten Bereichen von Politik,
Medien, Gesellschaft und auch Teilen der Wirtschaft gegeben.
Zur Begründung seien vier naturgegebene Eigenschaften der
Windkraft angeführt: Erstens geht die Windgeschwindigkeit in
der dritten Potenz in die Leistungsdichte des Windes ein, was bei
der Stromherstellung hohe Ausschläge nach oben wie nach unten
zur Folge hat. Verdoppelung der Windgeschwindigkeit heißt
achtfache Leistungsdichte, Halbierung ergibt nur noch ein
Achtel. Zweitens gibt es in Europa eine hohe Korrelation des
Windaufkommens: Schwach- und Starkwindphasen sind mit ho-
her Wahrscheinlichkeit nicht lokal, sondern großflächig auftre-
tende Ereignisse, wie eine statistische Auswertung zeigt.
Diese beiden Eigenschaften haben zur Folge, dass bereits geringe
Schwankungen in der Windgeschwindigkeit gezwungenermaßen
zu Mangel und Überangebot führen. Zugespitzt ausgedrückt kön-
nen die Anlagen entweder nicht liefern, oder sie machen sich
gegenseitig Konkurrenz. Das zeigen die Erzeugerdaten in Gegen-
überstellung zur Nachfrage Tag für Tag. Drittens ist das Windauf-
kommen statistisch betrachtet vollkommen unabhängig von der
Nachfrage nach Strom. Das führt neben den hohen Angebots-
schwankungen zu heftigen und irrealen Preisausschlägen an der
Strombörse. Schließlich gibt es, viertens, generell eine geringe
Leistungsdichte des Windes. Diese führt letztlich zu geringen
Energieerntefaktoren weit unter der wirtschaftlich sinnvollen
Schwelle. Der Zubau von Windkraftanlagen führt zur Verstär-
kung der genannten Effekte von Mangel und Überangebot. Hier
helfen auch Speicher nichts, zudem diese weder in technischer
noch wirtschaftlicher Hinsicht in Sicht sind.
Alle aufgeführten Eigenschaften unterliegen naturgegebenen und
damit unveränderbaren Gesetzmäßigkeiten und lassen bei ratio-
naler Betrachtung nur einen Schluss zu: Windkraftanlagen sind
für die flächendeckende Stromversorgung unwirtschaftlich und
unbrauchbar. Wäre dem nicht so, brauchte es keine Subvention
nach dem EEG, mit deren Hilfe sich Windindustrie und Investo-
ren seit 20 Jahren risikolos auf Kosten der Allgemeinheit berei-
chern. Im Entwurf der aktuellen EEG-Gesetzesnovelle einleitend
zu behaupten, dass der Ausbau von Windkraft dem öffentlichen
Interesse und der öffentlichen Sicherheit dient, ist allein schon
aus den vier oben genannten Eigenschaften ebenso dreist wie
falsch. Das Bedrückendste daran ist, wie beharrlich Politik und
Medien einfachste physikalische und wirtschaftliche Zusammen-
hänge ignorieren und das Land in existentielle Nöte führen. Die
Fortsetzung dieser Realitätsverweigerung kann nur im Scheitern
enden, was mit wirtschaftlicher Bedeutungslosigkeit, massivem
Wohlstandsverlust und steigenden sozialen Spannungen verbun-
den sein wird.
Michael Saier, Freiburg